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KONSUM-ROUTINEN

Hier findest du, alphabetisch nach Themengebieten geordnet, jede Menge Tipps, wie du deinen Konsum nachhaltiger gestalten kannst.

markiert Tipps, die neue, umweltfreundliche Routinen in dein Leben bringen.
bezeichnet Einzelmaßnahmen, die schon für sich was bringen - oder die Ausbildung neuer Routinen unterstützen.
Beginne am besten mit kleinen Schritten - und steigere dich nach und nach (Beispiele sind die mit dem → gekennzeichneten Satzketten).

REFUSE/REDUCE (verweigern/reduzieren):
Einkauf:
Bevor ich etwas nicht lebensnotwendiges neu kaufe, gehe ich erst mal in mich (oder schlafe eine Nacht drüber), ob ich das wirklich brauche.
→ Wenn ich bisher etwas gekauft habe, um mich selbst zu belohnen, überlege ich mir ab jetzt Belohnungen, die ohne Konsum auskommen.
→ Bevor ich etwas neu kaufe, schaue ich erst mal, ob ich mir das (oder ein ähnliches Produkt) auch leihen kann.
→ Bevor ich etwas neu kaufe, schaue ich erst mal, ob ich das (oder ein ähnliches Produkt) auch mit jemandem tauschen kann.
→ Bevor ich etwas neu kaufe, warte ich erst mal eine Woche ab, bis der erste Kaufimpuls vorbei ist. Will ich es dann immer noch, hole ich es mir.
Ich gehe nur noch mit einer Rolle 2 €-Stücke und ohne Kredit-/Bankkarte in die Innenstadt.
Vorm Einkauf mache ich mir einen Einkaufszettel, an den ich mich konsequent halte.
Ich kaufe ... Tage lange nichts ein (außer Lebensmittel).
Beim Einkauf ziehe ich Qualität der Quantität vor.
Ich bevorzuge das Produkt, das meine Ansprüche erfüllt und dabei den besten ökologischen Fußabdruck hat (Verbrauch, Herstellung, Entsorgung).
Ich mache mich über umweltschonende Produkte schlau (www.blauer-engel.de, www.ecotopten.de.).
Ich reduziere meine Arbeitszeit und nutze die gewonnene Zeit für mich (statt das Geld für Konsum).
Online-Einkauf:
Ich kaufe Online bevorzugt Artikel, die nicht so oft als Retoure enden (wie z.B. Kleidung).
Ich meide Shops ohne detaillierte Produktionformationen/Fotos/gute Größenberatungen um Fehlkäufen und damit Retouren vorzubeugen.
Ich bevorzuge Online-Shops, die Alternativen zur Standartverpackung (plastikfrei/recycelt/wiederverwendbar) anbieten.
Ich wähle den Standartversand statt Expresszustellung oder Lieferung am gleichen Tag.
Ich bevorzuge Shops, die klimaneutralen Versand anbieten.
Ich lasse mir Online-Bestellungen ins Büro oder an die Packstation liefern, wenn sie daheim keiner annehmen kann.

Elektrogeräte:
Ich bevorzuge Geräte mit Netzstecker.
Ich nutze Akkus statt Batterien, wenn es sinnvoll ist.
Ich mache mich schlau, wann Akkus statt Batterien sinnvoll sind.
Ich mache mich über den optimalen Gebrauch meiner verschiedenen Akkus schlau.
Ich gehe so mit Akkus um, dass sie möglichst lange halten.
Ich nutze meine Computer länger, indem ich auf alternative, weniger ressourcenhungrige Betriebssysteme umsteige (z.B. Linux).
Ich schaffe mir nur einen E-Book Reader an, wenn ich darauf innerhalb seiner Lebensdauer mehr als 48 Romane lese (weil er nur dann umweltfreundlicher ist als gedruckte Bücher).
Vorm Computerkauf schaue ich, ob es auch Refurbished- (gebrauchte, aufbereitetete) Rechner gibt, die meinen Ansprüchen genügen. Refurbished-Plattformen gibt es im Internet.

Geschenke:
Ich schenke, statt materieller Dinge, Erlebnisse bzw. gemeinsame Zeit.
Ich schenke Verbrauchsgüter (Lebensmittel, Kerzen) statt unnützem Kram.
Ich verschenke CO2-Kompensationszertifikate (z.B. von atmosfair).

Haushalt:
Ich mache mich über Hausmittel zum Putzen/für die Hygiene etc. schlau.
Ich benutze zum Putzen/für die Hygiene vorzugsweise Hausmittel.
Ich putze lieber das WC regelmäßig mit einem sanften Reinigunsmittel, anstatt einen nutzlosen und umweltschädlichen WC-Duftstein rein zu hängen.
Ich mache mich über die Wasserhärte an meinem Wohnort schlau (Waschmitteldosierung).
Ich dosiere das Waschmittel nach Empfehlung auf der Waschmittelpackung.
Ich lasse den Weichspüler weg.
Ich verwende nur einen kleinen Klacks Haar-Shampoo. Das genügt völlig.

Kleidung:
Wenn ich qualitativ hochwertige, zeitlose und ökologisch gute Anziehsachen finde, kaufe ich die gleich mehrfach.
Ich bevorzuge bei Textilien Bio-Baumwolle, Merinowolle, Hanf, Leinen, Lyocell (Viscosefasern) oder Bambusprodukte gegenüber Synthetikfasern.
Und wenn schon Synthetik, dann kaufe ich möglichst welche aus Recyclingfasern.
Ich kaufe nur noch neue Textilien, die mit den Labeln GOTS oder IVN Best (höchster Maßstab in der Textilbranche) zertifiziert sind.
Ich mache mich über die verschiedenen Textil-Siegel und ihre ökologische und soziale Wirksamkeit schlau.
Ich kaufe mir GOTS (Global Organic Textile Standard)-zertifizierte Sportklamotten.
Ich kaufe nur Fluorchemikalien-freie Outdoor-Bekleidung (Hersteller: z.B. Vaude, Jack Wolfskin, Rotauf), z.B. aus dem Polyester-Laminat Climaloop.
Ich überlege vor dem Kauf von Outdoor-Bekleidung, für welchen Zweck ich sie brauche (je höher die Wassersäule, desto mehr Schadstoffe sind enthalten).
Ich bevorzuge beim Schuhkauf vegane/nachhaltige Schuhe. Vegane Schuhmarken: Veja, Vegetarian Showes, Ekn Footwear, Cosicosi, Ethletic. Händler für vergane und/oder nachhaltige Schuhe: Avesu, Avocadostrore, Waschbär, Hessnatur

REPAIR (reparieren):
Bevor ich etwas neu kaufe, schaue ich erst mal, ob ich das alte Produkt auch reparieren (lassen) kann (eine Liste bundesweite Repair-Inintiativen findet man im Internet).
Ich lasse defekte Klamotten/Schuhe reparieren.
Ich stärke immer wieder meine Fähigkeiten zur Selbstermächtigung.
Ich schreibe mich für einen Kurs ein, der meine Fähigkeiten zur Selbstermächtigung stärkt (Nähen/Schweißen/Holzarbeiten etc.).

REUSE (wiederverwenden):
Bevor ich etwas neu kaufe, schaue ich erst mal, ob es das (oder etwas ähnliches) auch secondhand gibt.
Ich kaufe 1 Hose secondhand.
Ich schaue mir einen Online-Kleidertauschring an (www.kleiderkreisel.de, www.kleiderkorb.de).
Bevor ich mir ein Buch kaufe, schaue ich, ob ich es mir in der Bücherhalle/Stadtbücherei leihen kann.
Ich besorge mir eine Bücherhallen-/Stadtbüchereikarte.
Ich miste Bücher aus, die ich nicht mehr lesen werde, und lasse sie anderen zugute kommen (Antiquariat, verschenken, Online-Portale).
Ich bilde mit meinem Nachbar eine Zeitungs-/Zeitschriftengemeinschaft.
Bevor ich eine noch brauchbare Sache wegwerfe, stelle ich sie mit dem Vermerk „zu verschenken“ an den Straßenrand oder biete sie über eine Kleinanzeige an.
Ich biete Sachen von mir meinen Nachbarn/Freunden/über Verleihbörsen zum Verleih an.
Ich melde mich bei einer Tauschbörse an.
Ich räume meinen Kleiderschrank auf und aus.
Brauche ich andere Möbel, schaue ich, ob ich die auch gebraucht und in Vollholz bekomme.
Ich beziehe gemeinnützige Secondhandländen (z.B. Oxfam, Stilbruch, Hempels) in meine Einkaufsüberlegungen mit ein.

RECYCLE (recyceln oder anderweitig nutzen):
Bevor ich eine noch brauchbare Sache wegwerfe, überlege ich, ob ich sie nicht anderweitig nutzen kann.
Ich mache mich darüber schlau, was alles in die Gelbe Tonne geworfen werden darf.
Ich kaufe mir direktrecycelte Briefumschläge.

WEITERES:
Beim Holzkauf achte ich darauf, dass das Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt (z.B. FSC-Siegel).
Ich bevorzuge einheimische Hölzer gegenüber Tropenholz.
Bei Kauf von Blumenerde achte ich auf Torffreiheit.
Ich kaufe Schnittblumen nur saisonal aus heimischem Anbau. Muss ich doch mal andere Schnittblumen kaufen, achte ich auf Fair-Trade-Siegel.
Ich kaufe Gegenstände nur in der Größe/Leistung, die für mich wirklich notwendig ist.
Vor allem bei Kühlschränken, Waschmaschinen und Umwälzpumpen lohnt sich nach ein paar Jahren der Umstieg auf ein neues, energiesparenderes Modell.