Sehr interessant: Im Wahlkampf haben sowohl Union als auch SPD angekündigt, das Geld, das durch die zunehmend steigende CO2-Bepreisung in die Staatskasse fließt, an die Bürger zurück zu geben (nachdem die Ampel-Koalition da aus technischen Gründen dran gescheitert war - ein Schelm, wer das auch mit dem FDP-geführten Finanzministerium in Zusammenhang bringt). Davon ist jetzt leider keine Rede mehr (nur von einer Senkung der Strompreise - vermutlich vor allem, wie bisher, für die Industrie). Was sehr schade ist. Denn wie wir schon beim Heizungsgesetz sehen konnten, reagieren die Bürgerinnen und Bürger in der Mehrzahl empfindlich, wenn es an ihren Geldbeutel geht. Und nicht wenige können sich Mehrbelastungen einfach nicht mehr leisten. Es wäre doch eine tolle Gesellschaft, wenn diejenigen, die viel CO2 ausstoßen (und je besser Menschen finanziell ausgestattet sind, desto größer ist ihr ökologischer Fußabdruck) dafür anständig zur Kasse gebeten würden. Hinterher wird das eingenommene Geld dann an alle zurückgezahlt - aber jeder bekommt gleichviel. Was dazu führt, dass diejenigen, die wenig emittiert haben, mehr Geld bei raus bekommen, als sie eingezahlt haben. Neben der ökolgischen Lenkungswirkung wäre das eine längst überfällige Korrektur an der seit Jahrzehnten ansteigenden finanziellen Ungleichheit hierzulande. Und was für ein sensationeller Anreiz, bewusster mit den Ressourcen umzugehen. Stellen wir den Motor aus, während wir mal eben schnell zur Apotheke rein springen? Pling, pling, pling macht eine App, die das gleich in zusätzliche Cents auf dem Konto umrechnet. Wenn wir für die Fahrt sogar das Fahrrad genommen haben, schaltet sich noch begeistert der Vibrationsalarm dazu. Alle Kreuzfahrtschiffe werden auf Windbetrieb umgerüstet, weil wir cleveren Prämienjäger nur noch Urlaub auf Segelbooten machen. Und Heftchen mit Energiespartipps werden genauso gründlich studiert, wie heutzutage die Sonderangebotsbroschüren der Supermärkte (ja, das machen sogar die Reichen!). Okay, kommt wohl vorerst nicht - aber von einer besseren Zukunft zu erzählen, ist doch schon mal ein guter Anfang. Und auf die einem nahe stehende Partei einzuwirken, das umzusetzen, eine großartige Forsetzung...