Jaaaa, er fand endlich statt: Der Auftritt in Leonberg. Und er entpuppte sich wirklich als der aufwändigste Gig aller Zeiten! Das fing schon damit an, dass er eigentlich für den Herbst 2020 angesetzt war. Die Agenda Leonberg in Württemberg, ein Umweltschutzbündnis von Stadt, vielen Freiwilligen und Organisationen, lud zu ihrem Fest ein.

2020? War das was? Na logisch, die Seuche hat den Auftritt zerschossen. Dafür sollte er dann im Herbst 2021 stattfinden, diesmal allerdings zum Tag des Ehrenamts. Da hatte ich dann sogar extra ein Programm für zusammengestellt, es eingeprobt, die Bahntickets gekauft - und dann wurde es wieder abgesagt. Drei Tage vorher. Claro, das Corona Comeback stand dem entgegen.

Dann aber im Herbst 2022! Und tatsächlich, diesmal fand das Agendafest statt. Allerdings unter dem Motto: „Müll vermeiden“. Hatte ich gleich zugesagt - musste aber, ehrlich gesagt, erst noch eine ganz neue Nummer dafür schreiben. Und zwei neue Lieder. Und die einstudieren. Mega aufwändig also.

Dass dann trotzdem nicht alles wie geplant flutschen sollte, hätte ich mir ja spätestens denken können, als mir die Bahn schrieb, mein gebuchter Zug von Hamburg nach Stuttgart fiele aus, ich solle mir eine neue Verbindung suchen. Getan, diesmal musste ich in Frankfurt umsteigen. Aber ansonsten alles easy. Na ja, als gebranntes Kind plante ich extra  drei Stunden Pufferzeit ein, bei der Bahn weiß man ja nie.

Doch zwischen Hannover und Göttingen blieb der Zug plötzlich stehen. Eine Oberleitung hing auf die Gleise. Also zurück nach Hannover und über eine Ausweichstrecke nach Göttingen. Mit 1 ½ Stunden Verspätung kamen wir in Frankfurt an.

Da musste ich erst mal eine knappe Stunde auf den Zug nach Stuttgart warten. Der, obwohl da erst eingesetzt, sechs Minuten später als geplant bereitgestellt wurde. Bis Stuttgart hatte sich die Verspätung auf sechzehn Minuten hochgeschaukelt.

Und ich musste mit meiner Sackkarre in das Fahrradabteil - das natürlich ausgerechnet am Ende des Zuges war. Soll heißen, in Stuttgart mich durch einen übervollen Bahnsteig bis ganz nach vorne vorkämpfen - um dann festzustellen, dass man zur S-Bahn noch mal komplett um die Bahnhofsbaustelle rum  laufen musste. Krass, bestimmt 400 Meter. Aus meiner komfortablen Umsteigezeit war mittlerweile ein echter Schlussspurt mit Sackkarre geworden. Die Rolltreppen runter zu Gleis 106 - und die S-Bahn nach Leonberg extrem knapp verpasst. Die nächste fuhr erst eine halbe Stunde später.

Mittlerweile war es schon 17.45 Uhr. Nachdem ich Hamburg um 9:44 Uhr verlassen hatte. Und mein Auftritt um 19.00 Uhr starten sollte. Arghhhh! Um 18:35 Uhr kam ich in Leonberg an. Zum Glück holte mich Frau Halfar (die Organisatorin von der Stadt Leonberg) mit dem Auto am Bahnhof ab. Mein Gelump in ihren Smart 2x2 gequetscht, zur Halle gerauscht, super schnell meine Technik angeschlossen (der Hausmeister, der eigentlich dafür verantwortlich war, den Sound zu steuern, verabschiedete sich derweil in den Feierabend…), mit einem Eröffnungssong losgelegt. Immerhin: Es blieb Null Zeit für Lampenfieber.                                                               

Nach der Pause dann das neue Programm. Und, hurra, es kam gut an. Hat mir richtig Spaß gemacht - und dem Publikum auch. Puh, das war´s doch wert. Jedenfalls ist jetzt wohl erklärt, warum ich es nur nach der Veranstaltung geschafft habe, ein Foto von dem Saal und der Bühne zu machen. Und, ganz ehrlich,  wenn alle Auftritte so aufwändig wären, dann hätte ich schon längst auf Bäcker umgeschult…