Live Konzerte sind toll. Gerade weil immer das Unerwartete passieren kann. Gestern habe ich in der Kleinkunstbühne Alte Knabenschule in Stockstadt am Main bei einer Mixed-Show gespielt. War ein toller Weltretter-Auftritt vor einem grandiosen Publikum. Und auch die anderen drei Künstler fand ich richtig gut. Insofern schon mal echt gelungen. Aber als der letzte Act, ein Vocal-Comedian, gerade "The Lion sleeps tonight" in seinen Looper eingesungen hatte und sagte: "Jetzt zeig ich euch mal, wie `Country Roads´ dazu klingt..." machte es "paff" - und der Strom war komplett weg. Offensichtlich stand die Technik in dem alten Fachwerkgebäude nicht auf Country-Klassiker... Da musste der Veranstalter in den Keller flitzen, und gucken, ob noch was zu retten war. Was macht man aus so einer Situation, damit die Stimmung nicht total in den Keller geht? Ich hatte einen Geistesblitz: Sprang auf die Bühne, wo noch meine Gitarre stand, und spielte? Country Roads - und alle sangen mit. Bei Kerzenlicht. Wie geil war DAS denn? Immerhin kam die Tontechnik wieder, es ging bei Neonlicht weiter (denn die Bühnenscheinwerfer weigerten sich, nach dem vorzeitigen Feierabend die Arbeit wieder aufzunehmen), und der Comedian konnte sein Programm erfolgreich beenden. Aber auch wenn das Finale mit einem gemeinsamen "Rockin all over the World" von Künstlern und Publikum noch mal richtig krachte - in Erinnerung wird mir vor allen Dingen dieser magische Moment bei Kerzenlicht bleiben...